Kanusport

Der Wanderwart und „seine“ Fahrten

Innerhalb von 25 Jahren hat die SKSG eine Menge an Fahrten und Kurztouren veranstaltet. Die Fahrten, größere und kleinere, verliefen alle sehr harmonisch. Natürlich steckt hinter einer gut organisierten Fahrt auch sehr viel Arbeit. Diese Arbeit wird durch unseren Wanderwart erledigt. Er beantragt beim Bezirkssportbund Braunschweig, der Stadt und dem Landkreis Wolfenbüttel Zuschüsse, meldet Teilnehmer bei großen Wanderfahrten, kümmert sich um Teilnahme an Lehrgängen und führt meistens die organisierte Fahrt selber durch. Weiterhin nimmt die Streckenplanung, deren Grundlage die Flussführer des DKV und diverse Wassersportwanderkarten sind, viel Zeit in Anspruch. Trotz allem ist es bisher gelungen, dass Fahrten relativ kostengünstig angeboten werden konnten. Die Kosten betrugen zwischen 100 und 230 DM bzw. 50 und 150 €.

Wo sind wir bis jetzt überall gewesen? Die SKSG führte folgende große Fahrten durch:

- Wolfenbüttel bis Travemünde
- Altmühl und Donau bis Straubing
- Bodenseeumrundung
- Oker-Aller-Weser-Fahrt
- Lübbenauer Spreewaldrundfahrt
- Hamburger Rundfahrt

Dies war nur ein kurzer Überblick. 1992 fand die erste Kanuauslandfahrt statt. Sie führte unsere Mitglieder nach Dänemark. Dort konnte bei herrlichem, kühlem Herbstwetter innerhalb einer Woche die idyllische Landschaft des Ringkobing Fjords und der Skjern A erkundet werden. Ebenfalls wurden erste Erfahrungen beim Paddeln mit Wind und Wellen gesammelt. Ziemlich geschafft, wurden abends noch frisch von Fischkutter gekaufte Schollen verspeist.

Gepaddelt wird bei jedem Wetter. Auf einer Fahrt kam der Spruch auf: „Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung“. Ob bei einer dünnen Eisschicht, bei orkanartigen Windböen, Regen oder Schnee, irgendjemand ist fast immer auf dem Wasser anzutreffen. In den Sommermonaten wird bei einem Kentertraining im Schwimmbad die richtige Anwendung von Schwimm- und Regattawesten, des Schwimmsackes, Ein- und Aussteigen auf dem Wasser, das Bergen von Gekenterten und bestimmte Paddeltechniken erlernt, sodass sich jedes Vereinsmitglied sicher auf dem Wasser bewegen kann. Neben den vielen Bauarbeiten in den letzten Jahren ist das Paddeln leider manchmal etwas zu kurz gekommen, trotzdem sind die erbrachten Paddelkilometer zu würdigen.

Weiterhin runden Vereinsfeiern, wie unsere alljährliche Weihnachtsfeier oder das traditionelle An- bzw. Abpaddeln und Veranstaltungen mit unserem Partnerverein SV Eintracht Gommern sowie dem Freundschaftsverein Lübbenauer Kanuten das vielseitige Fahrtenprogramm ab.

Neben dem Kanufahren finden darüber hinaus eine weitere große Freizeiten statt. So geht es jährlich in den Osterferien zum Skifahren in bekannte Skigebiete der Alpen.

Kanufahren auf der Oker in Wolfenbüttel

Oberhalb von Schladen ist die Oker nur für sehr geübte 1er-Kajaks befahrbar, da sich auf dieser Strecke viele Bäume, Gebüsche und Stromschnellen befinden. Bei Hochwasser besteht sogar Wildwasserstufe 1. Die erste mögliche Einstiegsstelle mit Steg befindet sich in Schladen, in der Nähe der Zuckerfabrik bei der Okerbrücke. Von hier aus sind es bis nach Wolfenbüttel etwa 19 km. Die Strecke führt über Börßum und Dorstadt schließlich nach Ohrum. Dort befindet sich eine Wehranlage, bei der man wenige Meter umtragen muss. Die Ausstiegsstelle ist sehr unscheinbar und leicht zu übersehen und auf der anderen Seite muss man sich seine Einstiegsstelle dann selber suchen. Von den Kanuten werden dabei schon mal einige Erfahrungen gefordert, damit sie wieder trocken in ihr Boot gelangen. Von Ohrum sind es noch etwa sechs Kilometer bis nach Wolfenbüttel, die meistens ohne weitere Hindernisse hinter sich gelegt werden können. Doch auf der Oker warten immer wieder Überraschungen. So kann ein umgekippter, quer liegender Baum schnell ein neues Abenteuer mit sich bringen. In Wolfenbüttel angekommen, teilt sich die Oker beim Schwimmbad. Wenn man den linken Arm fährt, kommt man am Bahnhof vorbei bis in den Seeligerpark. Kurz dahinter kommt ein Wehr, bei dem das Umtragen unmöglich ist. Daher sollte man sich bei der Kreuzung rechts halten. In diesem Arm paddelt man an der Ski- und Kanusportgruppe am GiS Wolfenbüttel e.V. vorbei, wobei hier die Möglichkeit zum Zelten besteht. Wenige Meter hinter dem Kanuverein folgt eine Wehranlage, bei der man auf der linken Seite gut umtragen kann. Kurze Zeit später kommt die Kenoshabrücke mit einer Fischtreppe. Bei Niedrigwasser kann man ganz links umtragen, bei Hochwasser ist dieser Bereich jedoch überflutet und es gibt nur noch den Weg durch die Mitte zupaddeln. Von hier aus sind es bis zum Braunschweiger Südsee etwa zehn Kilometer und auf der Strecke befindet sich nur noch ein Wehr mit einer Bootsrutsche, durch die man bequem durchfahren kann.

Die Oker ist, auf dem beschriebenen Abschnitt bezogen, normalerweise ein sehr ruhiger und gemütlicher Fluss. Aber nach Regenschauern oder im Frühling kann die Strömung auch sehr stark zunehmen. Außerhalb von Wolfenbüttel schlängelt sich die Oker idyllisch durch Wiesen, Feldern und Wäldern. Wenn man hinter der nächsten Kurve die ersten Dächer erblickt, kann man das nächste Dorf erkennen. Die Orientierung fällt daher sehr einfach. Somit ist dieser Abschnitt der Oker auch sehr gut für Anfänger geeignet.

Kanusport und Umwelt

Der Kanusport wird durch unseren Verein möglichst umweltgerecht praktiziert. Regelmäßige Aktivitäten, wie zum Beispiel Reinigung der Oker oder das Vermeiden von Paddeltouren während der Brutzeiten der Tiere, ist für uns selbstverständlich. Natürlich ist dies ein öffentlich ausdiskutiertes Thema; unser Verein ist trotzdem dementsprechend motiviert, unsere Paddelgebiete so gut wie möglich zu schützen und sauber zu halten. Der DKV hat vor einigen Jahren einen Leitfaden über das Paddelverhalten in der Natur („Die 10 goldenen Regeln“) in Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden erarbeitet. Diese Regeln hängen bei uns im Bootslager aus, die Mitglieder werden über Veränderungen bezüglich Flusssperrungen unterrichtet und umweltgerechtes Verhalten wird geschult. An Aktionen, wie zum Beispiel Podiumsdiskussionen oder Demonstrationen zum Thema Umweltschutz nimmt die SKSG gerne teil. Seit einiger Zeit wird ebenfalls darauf geachtet, dass Boots- und Zeltmaterialien aus umweltfreundlichen Materialien angeschafft werden. Die neuen Boote bestehen fast alle aus dem recyclingfähigen Material HTP und die neuesten Zelte sind aus Baumwollstoff und nicht mehr aus Kunststoff. Abschließend sollte nochmals darauf hingewiesen werden, dass unser Verein alles versuchen wird, unser Sportgebiet – die Natur – so gut zu erhalten und zu schützen, wie es nur geht.

Kanufahren im Winter

Der Kanusport ist eine Sportart, die man das ganze Jahr ausüben kann. Jede Jahreszeit bietet ihre ganz eigene Atmosphäre und Stimmung. Sicherheit spielt dabei in unserem Verein eine ganz wichtige Rolle. Deshalb achten wir darauf, dass genügend Schwimmwesten für unsere Mitglieder und Gäste zur Verfügung stehen. Außerdem appellieren wir an alle Mitglieder sich anständig auf dem Wasser zu verhalten und keine Risiken einzugehen. Mit der richtigen Kleidung kann man dann auch im Winter seinen Spaß haben.