Das Bootshaus

Die Geschichte des Geländes und des Bootshauses der SKSG 1848 bis 2009

Die Geschichte unseres Vereinsgeländes konnte bei einer Projektwoche des Gymnasiums im Schloss Wolfenbüttel 1988 bis auf das Jahr 1848 zurückverfolgt werden.
1848 wurde das außerhalb der Wallanlage liegende Gelände als Überschwemmungsgebiet genutzt. Im Jahre 1879 wurde unser Gebiet „Am Teichgarten“ mit einem Backsteinhaus erstmals bebaut. Die Straße „Am Teichgarten“ hieß zur damaligen Zeit noch „Gotteslager“. An dem Wohnhaus wurde ein Stall, unser späteres erstes Bootshaus, errichtet. Das gesamte Gelände war Eigentum von Robert Hoppe. Am 24.09.1888 erfolgte eine Grundbucheintragung. Die Nutzung übernahm eine Gärtnerei. Das Obst lieferte Robert Hoppe an die Bäckerei seiner Tochter Hedwig Steckhan nach Braunschweig. Im Jahre 1925 erfolgte eine Erweiterung des Wohnhauses.

Nach Ende des 2. Weltkrieges ergab sich ein Streit zwischen der Gärtnerei Hoppe und der britischen Besatzungsmacht. Die Engländer wollten das Gebiet als Pferdekoppel nutzen. Durch in die Gärtnerei eindringende Pferde wurde erheblicher Schaden hervorgerufen. So folgte am 24.07.1945 ein Prozess mit dem Ergebnis: Robert Hoppe bleibt Eigentümer.

1958 vererbte Robert Hoppe das Grundstück an seine Tochter. In den 50´er Jahren wurde das Gelände an Herrn Sowirei verpachtet, der es zu Zwecken der Schweinezucht und des Pferdehandels nutzte. Im Zeitraum 1961 bis 1983 wurden die Gebäude von der Turnerjugend des MTV Wolfenbüttel e.V. genutzt. Seit 1963 waren zwei Jugendgruppen nebeneinander untergebracht, wobei unter anderem auch Boote im Vereinsjugendheim untergebracht bzw. gelagert wurden. Am 29.07.1963 fand ein Verkauf einer Teilfläche (1.76.84 ha) des Grundstückes an die Stadt Wolfenbüttel für 40000 DM statt. Den Rest erwarb die Stadt am 29.07.1966. Die Gesamtfläche betrug nun 1.87.21 ha. Seit 1975 wird das Gelände zusätzlich als Sportplatz und als Übungsgelände für das Technische Hilfswerk (THW) genutzt. Erst 1980 erfolgte die Eintragung des Gebietes beim Grundstücksamt als Eigentum der Stadt Wolfenbüttel.

Im März 1983 erfolgten erste Verhandlungen mit dem Gymnasium im Schloss. Das Gelände konnte am 06.03.1984, nachdem die SKSG bereits gegründet war, angemietet werden. Der ehemalige Pferdestall wurde von unserem Verein bis zum Sommer 1988 als Jugendraum und gleichzeitig als Bootslager genutzt. Als erstes musste jedoch 1984 die Nordwand des Stalles durch Eigenarbeit erneuert werden. Nach unserer Sommerfahrt konnten wir im Sommer 1988 mit dem Abriss des alten Bootschuppens beginnen.

Lange Vorbereitungen für die Errichtung eines neuen Bootshauses zwischen dem Vorstand der SKSG und der Stadt Wolfenbüttel gingen voraus. Nachdem in Eigenarbeit das alte Gebäude abgerissen war, wurden Abwasserrohre verlegt, Fundamentgräben geschachtet, Fundamente gegossen (alles in Eigenarbeit und fast ohne Baumaschinen!) etc., war bereits am 11.10.1988 im Rahmen einer kleinen Feierstunde die Grundsteinlegung. Das „Holzgerippe“ des Bootshauses wurde durch die Firma Bergmann aus Sickte so schnell errichtet, dass bereits am 11.11.1988, einen Monat nach der Grundsteinlegung, das Richtfest gefeiert werden konnte. Weitere Arbeiten, wie zum Beispiel die Außenverkleidung, Fenster einsetzen und viele Innenarbeiten wurden in Eigenleistung bei Arbeitseinsätzen und in der Freizeit erledigt.

Nach weiteren Verhandlungen mit der Stadt und dem Landkreis Wolfenbüttel wurde uns ein Zuschuss bewilligt, der uns ermöglichte, 1993 einen Holzaltbau in Salzgitter Barum abzubauen und an der Nordseite unseres Bootshauses neu zu errichten. Dies sollte unser zweites Bootslager werden. Der Bau wurde uns durch die Bezuschussung des Landkreises, der Stadt Wolfenbüttel und dem Landessportbund Niedersachsen e.V. ermöglicht.
Doch hier wurde der Platz im Laufe der Zeit immer knapper. Daher folgte 2004 vor dem Privatbootslager ein Anbau, der den Raum zwischen der Werkstadt und dem Bootslager II schloss. Im Anbau können nun die blauen Einerkajaks gelagert werden.
Im selben Jahr hat sich der Nachbarverein, die „Oderkäuze“ aufgelöst. Da das Haus baufällig war, konnte es nicht mehr genutzt werden. Deshalb wurde das Haus abgerissen und als Anbau neu aufgebaut. Es entstanden daraus zwei Räume, die heute vor allem als Umkleidekabinen genutzt werden. Auch die Schulen, die auf dem angrenzenden Sportplatz Unterricht machen, können diese Räume dementsprechend nutzen.

Nachdem 2005 das benachbarte Tierheim umgezogen war, haben wir ein Teil des Gebäudes gepachtet und 2007 als weiteres Bootslager umgerüstet. Im südlichen Teil wurden mit Ausnahme der mittleren Wand die Zwischenwände abgerissen, um eine größere Lagerfläche zu erhalten. Zudem haben wir zwei Tore an der Südseite eingebaut, so dass die Boote problemlos erreichbar sind. Dadurch konnten wir einen Teil der Kanus, vor allem die von der Berufsbildenden Schule, umlagern, so dass das Bootslager II entlastet wurde.

Bootshaus im September 2006

Umbauarbeiten am ehemaligen Tierheim (August 2007)

Der Bootswart und die Entwicklung des Bootsmateriales

Als unser Verein gegründet wurde, war der Bootsbestand fast gleich Null. Außer einigen nicht fahrbereiten Faltbooten, welche noch heute zum Teil vorhanden sind, hatten wir lediglich ein Boot. Dieses Boot, ein Faltboot Zweier Marke Klepper, Baujahr 1926, gehört unserem ehemaligen 1.Vorsitzenden Hans Bode.

Nach und nach kamen Neuanschaffungen hinzu. Diese wurden teils selbst gebaut, teils von der Elternschaft des GiS, Spendern und den bekannten Geldgebern (Stadt bzw. Landkreis Wolfenbüttel etc.) angeschafft bzw. bezuschusst. Dabei handelte es sich nicht mehr um Faltboote, sondern um Boote aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Die neueren Boote bestehen auch nicht mehr aus GFK, sondern aus Polyethylen (PE). Dabei handelt es sich nicht mehr um das PE, welches bis vor einigen Jahren noch verwendet wurde. Dieses PE hatte den Nachteil, dass es bei Beschädigung irreparabel war, da die Umgebung der Schadensstelle bei Erwärmung und Einbringen von neuem Material seine Struktur veränderte und somit seine Festigkeit nicht mehr erlangte. Das neue Hochtemperaturthermoplast (HTP), aus dem die neuen Boote bestehen, weist diese Nachteile nicht mehr auf, sodass es im Reparaturfall mittels einer Heißklebepistole und entsprechenden Stiften ohne Einbußen der Festigkeit instand gesetzt werden kann. Ferner ist dieses Material voll recyclingfähig. Die ausgesonderten Boote werden von der Herstellerfirma zurückgenommen, eingeschmolzen und zu neuen Booten verarbeitet.

Heute können wir mit stolz sagen, dass wir unser Bootsbestand sowie den notwendigen Zubehör erfolgreich ausbauen konnten. So verfügen wir bereits über 43 Kanus, davon zwei 10er Mannschaftscanadier, zwei 4er Canadiern, vielen 1er sowie 2er Kajaks und und und…. Am besten ist, wenn man selbst ein Blick in unser Bootslager wirft. Jedes Vereinsmitglied hat die Möglichkeit sich ein Kanu aus unserem Bestand auszuwählen. Wenn keine Vereinsfahrt geplant ist, können diese auch von den Mitgliedern nach Absprache mit dem Bootswart für eigene Touren oder Urlaubsfahrt ausleihen werden.

Die Aufgabe des Bootswartes besteht aus der Pflege, Wartung und Instandsetzung dieses Bootsmaterials. Weiterhin organisiert er in Zusammenarbeit mit dem Hafenmeister, der für die Geländepflegezuständig ist, die Durchführung von freiwilligen Arbeitseinsätzen. Des Weiteren führt der Hafenmeister Pflege, Wartung und Reparaturen am Bootshaus und auch am Vereins-Kfz durch, oder er gibt sie an Fachleute weiter. Ferner führt er Instandhaltungsarbeiten an fast allen Vereinsmaterialien durch und sorgt dafür, dass sie im Bedarfsfall einsatzfähig sind.